Interview Interview mit Fabian Knecht, Geschäftsführer, Autohilfe Zürich
Täglich werden auf den Schweizer Strassen zahlreiche Pannen und Verkehrsunfälle registriert.
Um herauszufinden, welche Risiken in solchen Fällen bei Elektrofahrzeugen entstehen, konnten wir ein Experten-Interview mit Fabian Knecht von der Autohilfe Zürich führen. Die Autohilfe Zürich ist u.a. in den Bereichen Pannen- und Unfallhilfe tätig und garantiert eine sofortige Mobilität für die Weiterreise.
1. Möchten Sie sich zu Beginn kurz vorstellen (Werdegang, Erfahrung)?
Fabian Knecht ist Geschäftsführer der Autohilfe Zürich AG. Ursprünglich ist er gelernter Fahrzeugelektroniker/Elektroniker und hat sich in diversen Bereichen weitergebildet. So zum Beispiel in den Bereichen Automobiltechnik, als Fahrlehrer sowie auch betriebswirtschaftlich. Nebenberuflich trainiert er Feuerwehren, Polizeikorps sowie Abschleppdienste im Bereich Elektromobilität/Elektrofahrzeuge und dessen Gefahren.
Da die Elektromobilität eine eher neuere Branche für den Schweizer Markt ist, und nur wenige explizite Lehrgänge, Diplome, etc. bestehen, ist sehr viel Wissen von Herrn Knecht besonders durch Learning by doing angesammelt worden. Regelmässig werden Erfahrungsberichte von Abschleppdiensten oder Prozesse seines Teams ausgetauscht, um so neues Know-How in Erfahrung zu bringen und kontinuierlich das Wissen im Bereich der Elektromobilität zu erweitern.

2. Welches sind die (drei) Hauptunterschiede bei Pannen bei Elektro-Fahrzeugen gegenüber Fahrzeug mit herkömmlichem Antrieb?
Das Vorgehen beim Pannenfall eines Elektrofahrzeuges ist nahezu identisch wie bei einem solchen, mit Fossilen Antrieb. Grundsätzlich existiert kein Unterschied für den Kunden. Für den Abschleppdienst gibt es einzelne Merkmale die bekannt sein müssen, wie z.B., dass Elektrofahrzeuge nicht mit einem Seil abgeschleppt werden dürfen.
3. Wie gross ist der Kostenunterschied zu Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieb bei einem Pannenfall?
Der Kostenunterschied im Pannenfall für Elektrofahrzeuge ist auch nahezu nicht existent. Fahrzeuge werden im Normalfall vom Abschleppdienst auch aufgeladen, daher ist der Preis auch wie bei Fossil angetriebenen Fahrzeugen identisch.
Höhere Kosten können Aufgrund der Gefahr eines Batteriebrandes nach einem schweren Unfall oder Fahrzeugbrandes entstehen. Hier führen besonders die Bergung, der Transport und die Lagerung des Elektrofahrzeuges zu den Mehrkosten. Jedoch führen gemäss Herrn Knecht nur rund 1-2% aller Unfälle von elektrisch Angetriebenen Fahrzeugen zu solchen Mehrkosten, weil nur dann der Zustand der Batterie kritisch und gar ein grosses Risiko für einen Batteriebrand bieten. Im Brandfall ist die Batterie (E – Batterie) wenn der Akku mitgebrannt hat, immer als schwer einzustufen, da der Akku durch den Brand beschädigt wurde ist es daher sehr empfehlenswert, dass Fahrzeug entsprechend gesichert zu transportieren und aufzubewahren.
Eine Pannenhilfe bei Kraftstofffahrzeugen sowie bei Elektrofahrzeugen kostet zwischen 200 und 400 Franken, wenn das Fahrzeug vor Ort entpannt oder abgeschleppt werden muss.
Eine einfache Unfallhilfe kostet zwischen 400 und 600 Franken, Fahrzeug rollbar, lenkbar.
Eine Fahrzeugbergung beispielsweise nach einem Brand oder schwerem Verkehrsunfall kostet zwischen 600 und 1500 Franken (verladen mit Kran, Fahrzeuge nicht mehr rollbar, Einsatzwiderherstellung usw.).
Eine Bergung von einem schwerverunfallten Elektrofahrzeug, mit gesichertem Transport und Aufbewahrung kostet bis zum 4-Fachen einer «normalen» Bergung. Jedoch sind nur ca. 1% bis 2% von dieser Massnahme betroffen und die Mehrkosten können entsprechend begründet und aufgezeigt werden.
Die Preise können stark variieren, weil nicht jede Pannenhilfe genau gleich erfolgt (auf dem Berg oder sehr abgelegen).
4. Brauchen die Lenker ein gewisses Knowhow im Pannenfall (auf E-Fahrzeuge bezogen)?
Auf den Pannenfall bezogen, ist vom Lenker kein erweitertes Wissen über sein Elektrofahrzeug gefragt. Jedoch ist es generell Empfehlenswert, dass der Lenker eines solchen Fahrzeuges sich mit diesem auseinandersetzt. So bestehen generelle Unterschiede zu Fahrzeugen, die mit Fossilen Brennstoffen angetrieben werden. E-Fahrzeuge sind Geräuschlos, der Wirkungsgrad eines solchen ist viel höher, die Displayanzeigen im Fahrzeug sind anders als bei gewöhnlichen Fahrzeugen, etc. Dies sind Fakten, mit denen sich der Lenker beim Erwerb oder Kauf eines E-Fahrzeuges auseinandersetzten sollte. Auf den Pannenfall bezogen ist es bestimmt sinnvoll, bei einem solchen Vorfall die Polizei / Feuerwehr / den Abschleppdienst darauf aufmerksam zu machen, dass es sich beim betroffenen Fahrzeug um eines mit elektrischen Antrieb handelt.
5. Wie lange wurden die Mitarbeitenden des Pannendienstes geschult, damit sie «fit» für E-Fahrzeuge sind? (Marken)
Es existieren Tagesschulungen für das Personal, um bestimmte Eigenschaftender E-Fahrzeuge kennen zu lernen, der Inhalt dieser Schulungen enthält aber besonders das Basic Wissen dieser. Im Pannenfall werden jeweils zweiter Teams, welche sich aus einem Fachspezialisten (momentan 4 Spez.) und einem üblichen Angestellten zusammenstellt, um so einen Transfer des Fachwissens im Berufsalltag zu gewährleisten. Wie bereits in der Vorstellung umschrieben, werden generelle Lösungsansätze im Pannenfall diskutiert und laufend optimiert. Learning by doing, die gesammelten Erfahrungen stärken die effiziente der Umsetzung.
Aus Sicherheitsgründen gilt, dass Arbeiten an Hochvoltkomponenten nur Personen ausführen dürfen, die für diese Arbeiten ausgebildet sind. Für alle anderen gilt: Hände weg von den Hochvoltkomponenten und von allen orangefarbenen Leitungen!
Kritisch kann es werden, wenn die Antriebsbatterie durch einen Unfall verformt wird und damit beeinträchtigt wird. Im schlimmsten Fall können die Zellen in der Antriebsbatterie einen Kurzschluss erleiden. Heisst sprichwörtlich einen Batteriebrand. Dann brennt die Antriebsbatterie und ist nur schwer zu löschen. Fachleute können die möglichen Gefahren vor Ort besser und schneller beurteilen.
6. Von 100 Fahrzeugen mit Pannen, wie viele davon sind E-Fahrzeuge?
In der Region Zürich setzt sich der Prozentualer Anteil schätzungsweise aus rund 5-8% zusammen. Schweizweit, sollte dieser Wert noch etwas tiefer sein.
Die Anzahl Elektrofahrzeuge steigt jedoch stetig.
7. Gibt es mehr zu beachten als bei einem Kraftstoff Fahrzeug? (Risiko bei Brand)
Niemals einem brennenden Fahrzeug nähern gilt als Grundsatz. Bei den Alarmausgaben an die Rettungskräfte über E-Antrieb informieren. Dies gibt den Rettungskräften schon anfangs wichtige Informationen und das Einsatzdispositiv kann entsprechend unter Umständen anders sein, als bei einem Fahrzeug mit fossilem Antrieb.
Fahrzeugbrand:
Ein Fahrzeugbrand bedingt in den allermeisten Fällen den Einsatz einer Feuerwehr. Nur selten können Fahrzeugbrände mit vorhandenem Mittel wie Feuerlöscher gelöscht werden. Wenn ein Fahrzeug mit fossilem Antrieb brennt, braucht es in der Regel ca. 3000 – 4000 Liter Wasser um den Brand zu löschen. Die Einsatzzeit ist mit 10 – 20 Minuten eher tief und stellt keinen grösseren Herausforderungen dar. Anders sieht das bei einem Elektrofahrzeug aus. Wenn der HV Akku nicht brennt, ist es ebenfalls eher eine nicht grosse Herausforderung. Wenn der Akku jedoch durch den Brand beschädigt wird oder sogar der Auslöser eines Brandes ist, sieht es anders aus. Dann wird zum Löschen das Vielfache an Wasser gebraucht (bis 16`000 Liter Wasser, also 4 x mehr als bei einem herkömmlichen Fahrzeug). Auch die Einsatzzeit der Feuerwehr wird um ein vielfaches länger als bei einem herkömmlichen Brand. Da sich die Akkus mit Wasser nur kühlen jedoch nicht umgehend löschen lassen. Die Feuerwehren in der Schweiz sind aber auf einem sehr guten Stand und es stehen alternative Löschmittel zur Verfügung um den Brand entsprechend schneller zu löschen. Ebenfalls ist das Fahrzeug ab dem Moment wo der Akku gebrannt hat als Risiko Fahrzeug in Bezug auf die Bergung, den Transport und die Aufbewahrung einzustufen und fällt unter diese 1% bis 2% wo spezielle Massnahmen erfordern.
Mechanische Beschädigung an einer Batterie (Batteriedurchdringung):
Wenn bei einem Verkehrsunfall der Akku durchdringt wird, führt dies in den allermeisten Fällen zum sofortigen Brand des Akkus und somit vom ganzen Fahrzeug. Herr Knecht weist aber darauf hin, dass Elektrofahrzeuge sehr sicher gebaut sind und sich auch bei herkömmlichen Fahrzeugen bei einem Unfall Kraftstoff (Diesel oder Benzin) umgehend entzünden kann was zum selben Resultat führt, nämlich die eines Brandes.
Kurzschluss in der Batterie nach einem Unfall:
Wenn nach einem Unfall die Batterie nur leicht beschädigt wurde (kleiner Teil in der Batterie macht Kurzschluss) zum Beispiel durch einen Schlag, eindrücken des Batteriegehäuses usw.) entsteht die Gefahr des verzögerten Brandes. Je nach Umstand kann dies 2 Minuten, 2 Stunden, 2 Tage oder 2 Wochen gehen. Diese anfangs unsichtbare Gefahr ist nicht zu unterschätzen, kann aber mit entsprechendem Hilfsmittel und Fachkenntnis bereits vor Ort durch den professionellen Unfallhelfer des Abschleppunternehmens eingeschätzt werden. Bei der Autohilfe Zürich AG haben wir mehrere Fahrzeuge welche mit speziellen Geräten ausgerüstet sind um einen allfälligen Temperaturanstieg (unter anderem mit einer Wärmebildkamera) in der Batterie frühzeitig feststellen zu können und entsprechend Zeit zu gewinnen, sollte sich das Risiko eines Brandes bestätigen sind mögliche Massnahmen vor Ort nach einem Unfall dann umgehend die Feuerwehr zu alarmieren, und als Pannen-/Unfallhilfe die Brandunterdrückungsanlage einzusetzen.
8. Gab es schon Probleme mit den Versicherungen nach einem Brand oder einer komplizierten Fahrzeugbergung?
Zum jetzigen Zeitpunkt, sind noch keine Problematiken und Komplikationen mit Versicherungen entstanden. Dies wird damit in Verbindung gebracht, dass klare Transparenz und Struktur dazu führt, dass Versicherungen das Vorgehen nachvollziehen können. Wichtig ist es daher, Fachwissen-/Anwendung belegen und begründen zu können, so können Problemfälle mit Versicherungen vermieden werden.
9. Wie lange müssen die Fahrzeuge überwacht werden nach einem Brand/Unfall?
Bei einem hohen Risiko verbleibt das Fahrzeug im Container, je nach Angaben des Herstellers und Verlauf des Messprotokolls (Temperaturüberwachung). Durch die stündliche Überwachung der Temperatur in der Batterie wird kontinuierlich der IST Zustand überwacht. Dieser Faktor ist auch verantwortlich dafür, wie lange ein Fahrzeug überwacht werden muss. Es handelt sich um eine Art Intensivstation für das Fahrzeug und dessen Batterie. Je nachdem wie sich die Temperaturkurve verhält verbleibt das Fahrzeug zwischen 3 und 14 Tagen im geschützten Container. Nach dem das Risiko des verzögerten Brandes nicht mehr besteht, unterscheidet sich die ganze Schadenabwicklung mit der Versicherung nicht wesentlich von Fahrzeugen mit fossilem Antrieb.

10. Gab es schon Brandfälle bei Elektrofahrzeugen ohne Kollision?
Ja, auch dies gab es. Dies ist jedoch auch bei Verbrennungsmotoren bekannt.
11. Wie geht der Pannen-/Unfalldienst bei einem Unfall vor?
Es gibt grundsätzlich 3 Stufen. Meistens erhält die Autohilfe Zürich AG die Meldung über einen Unfall durch die Polizei oder über eine Versicherung. In seltenen Fällen wird die Autohilfe Zürich AG auch direkt vom Kunden alarmiert.
In der ersten Phase haben wir die Möglichkeit (nur in der CH und FL immatrikulierte Fahrzeuge) über das Kontrollschild des Fahrzeuges entsprechend alle nötigen technischen Information über ein Tool abzurufen und erhalten umgehend Informationen wie das Fahrzeug Notabgeschaltet werden könnte, wo sich die Batterie befindet und weitere wichtige technische Informationen für eine Beurteilung. Dank den heutigen Medien können wir Bilder der Situation anfordern und zusammen mit den Unterlagen eine erste Beurteilung abgeben am Telefon. Wichtig findet Herr Knecht auch die Information, dass die Gefahr von einem elektrischen Stromschlag als sehr klein einzustufen ist. Trotzdem, was nicht zwingend angefasst werden muss, sollte nicht berührt werden, insbesondere sämtliche orangen Kabel.

In der zweiten Phase und beim Erkennen eines potenziellen Gefahrenpotenzials in Phase 1 durch erhaltene Bilder oder Situationsbeschrieb der Personen vor Ort, rückt die Autohilfe Zürich AG mit einem der speziell ausgerüsteten Einsatzfahrzeuge an die Unfallstelle aus und prüft das Gefahrenpotenzial genauer ab. Je nach der Einschätzung vor Ort sind weitere Massnahmen und Arbeitsschritte notwendig. Kontrolle der Batterie mit der Wärmebildkamera, mit Testgeräten über OBD die Systeme auslesen, Notabschaltungen am System vornehmen und weitere. Beim Erkennen einer Brandgefahr würden wir auch umgehend die Feuerwehr aufbieten (siehe Frage 7). In der letzten Phase würde die Autohilfe Zürich AG den Brandschutzcontainer auf Platz aufbieten, dies in den kritischen Fällen, wo entsprechend von einer verzögerten Gefahr ausgegangen werden muss. In diesem Falle, würden wir parallel dazu auch die Feuerwehr aufbieten, damit wenn bei der Bergung des Fahrzeuges ein Brand entstehen würde, entsprechend ein Brandschutz bereits erstellt ist.

Brandunterdrückungscontainer:
Der Spezialcontainer ist mit modernster Technik ausgerüstet. Er wird für den gesicherten Transport ab der Unfallstelle benutzt und ebenfalls für die Aufbewahrung nach dem Ereignis. Die Autohilfe Zürich AG kennt jederzeit den Standort des Containers, sowie löst die Anlage im Brandfall selbständig aus. Mittels einem System werden wir umgehend über den Alarm informiert. Es handelt sich um eine Löschanlage mit einem speziellen Löschmittel. Im Falle eines Brandes «löscht» oder «unterdrückt» die Löschanlage den Brand für 60 Minuten und wir gewinnen wichtige Zeit um weitere Massnahmen zu treffen. Deshalb auch der Name Brandunterdrückungsanlage. Dies ist vor allem beim Transport sehr wichtig und es wird Zeit gewonnen, einen geeigneten Platz zu suchen um den Container abzustellen. Nach der Alarmierung der Feuerwehr, kann der Container mit Wasser geflutet werden. Sobald sich die Akkus im Wasser befinden, ist die Gefahr gebannt und die Akkus kühlen im Wasser aus. Der Container ist fast Wasserdicht und das auslaufende Wasser wird aufgefangen.
12. Bringt die Verstärkung um die Batterie viel mehr Sicherheit? Hat dies jedes Elektrofahrzeug?
Grundsätzlich hat jedes Elektrofahrzeug aus Sicherheitsgründen eine Verstärkung um die Batterie. Es bringt sicherlich mehr Sicherheit, damit eine Verformung oder Durchdringung der Batterie etwas verringert werden kann.
Kritisch kann es werden, wenn die Antriebsbatterie durch einen Unfall verformt wird und damit beeinträchtigt wird. Im schlimmsten Fall können die Zellen in der Antriebsbatterie einen Kurzschluss erleiden. Heisst sprichwörtlich einen Batteriebrand. Dann brennt die Antriebsbatterie und ist nur schwer zu löschen.
13. Was passiert bei einem Elektrofahrzeug, wenn man auf der Autobahn stehen bleibt? Gibt es ebenfalls eine Busse wie bei Kraftstofffahrzeugen?
Wenn das Motorfahrzeug auf den Pannenstreifen oder auf einem Abstellplatz für Pannenfahrzeuge wegen Mangel von Treibstoff oder Batteriekapazität abgestellt werden muss, 120 Franken bezahlen. Wenn ein Fahrzeug mit Kraftstoffmangel oder fehlender elektrischer Energie auf einem Fahrstreifen stehenbleibt, gibt es eine Verzeigung und eine Busse vom zuständigen Gericht des Kantons in welchem die Panne stattgefunden hat. Die administrative Behörde vom Wohnkanton in dem der Fehlbare Lenker wohnhaft ist kann dann weitere Massnahmen in Bezug auf den Führerausweis aussprechen.
14. Blieben schon viele Elektrofahrzeuge auf der Autobahn liegen? Wenn ja, ca. wie viele pro Woche?
Bei der Autohilfe Zürich AG waren es nur drei Stück. Einer in der Nacht während der Fahrt, zwei im Stau.
Im Winter hat der Verbrauch des Stroms durch Scheibenwischer, Heizung, etc. einen grösseren Einfluss auf die Reichweite, da mehr Strom benötigt wird. Ebenfalls sind tiefe Temperaturen für einen Akku nicht optimal.
15. Wie geht der Pannendienst bei einer entladenen Batterie vor? (Bespiel: 2 Wochen in den Ferien und das Fahrzeug war nicht an der Ladesäule angeschlossen)
Meistens ist bei einem solchen Fall nicht die HV Batterie das Problem, sondern die 12V Batterie entladen, welche fast gleich ist wie bei einem Fahrzeug mit fossilem Antrieb. Wenn die 12V Batterie keine Spannung mehr hat, kann auch das System nicht mehr gestartet werden. Dann wird das Fahrzeug überbrückt. Dies wird heute mit ebenfalls speziellen Geräten gemacht. Ein E Fahrzeug sollte nicht selbst überbrückt werden an der 12V Anlage. Durch das Verwenden von Überbrückungskabeln, können Spannungsspitzen entstehen, welche im schlimmsten Fall Schäden an der Elektronik verursachen können.
Wenn die HV Batterie entladen ist, haben wir entsprechend Notstromaggregate und können das HV System damit laden.
16. Kein Strom mehr, was macht der Pannendienst?
Der Pannendienst kommt mit einem Notstromaggregat vorbei (kleiner Anhänger).
Mit diesem Gerät lädt der Pannendienst das Fahrzeug 15 min. auf, danach kann der Lenker bis zur nächsten Ladestation fahren. Von Vorteil wäre ein Supercharger, damit dies nicht zu viel Zeit raubt.
17. Mögliche Gefahren bei Elektrofahrzeugen?
- Elektrische Gefahr
- Chemische Gefahr
- Brand Gefahr
- Verpuffung Gefahr
Die einzelnen Gefahren können gleichzeitig vorhanden sein oder stehen in Wechselwirkung zueinander.
Beispiel: So ist ein Kabelbruch eine elektrische Gefahr, mit der Bildung eines Lichtbogens (Kurzschluss) kann eine Brandgefahr hinzukommen.
Nach einem Unfall kann die Batterie verformen und dadurch entsteht eine Brandgefahr.
Durch den Brand könnten dann weitere Gefahren hinzukommen (Chemische Gefahr und Verpuffung Gefahr). Dies ist aber sehr situativ und kann nicht pauschalisiert werden.
18. Wie sicher ist ein Elektrofahrzeug?
Technisch gesehen ist ein Elektrofahrzeug so sicher gebaut wie ein Flugzeug.
Hierzu muss man auch erwähnen, dass die Kraftstofffahrzeuge sehr schnell ein grosses Feuer auslösen aber auch schneller gelöscht werden können.
Bei Elektrobränden ist am Anfang nicht so ein grosses Feuer jedoch dauert es länger bis der Brand gelöscht werden kann (genaue Erläuterung in Frage 7).
19. Ist es ein Problem die einen eingefahrenen Nagel mit Kit zu reparieren bei Elektrofahrzeugen?
Ja kann man, stellt kein Problem dar. Ebenfalls bei einem Notrad muss nicht mehr beachtet werden als bei einem normalen Fahrzeug. Wichtig ist bei jedem Notrad die Herstellerangaben einzuhalten. Die Hersteller geben Vorgaben der Geschwindigkeit und Kilometer an die man fahren darf.
20. Lanze ins Batteriepack eingespritzt, existiert dies in der Schweiz?
Formel E Auto haben Wasseranschluss, diese Idee wurde verfolgt. Nachteil ist, dass wenn das Fahrzeug noch nicht brennt und interveniert wird, verursacht dies automatisch einen Brand. Gefahr für Bergungs-/Rettungskräfte, dies in der Praxis anzuwenden.
21. Anzahl Einsätze von Container?
Die Container wurden insgesamt sechs Mal eingesetzt innert zwei Jahren.
50% davon waren Fehlaufgebote, nur bei drei E-Fahrzeugen war der Container wirklich notwendig.
(Copyright Bilder: Autohilfe Zürich)